Die Seite des Präsidenten

Liebe Leserinnen und Leser 
Die von der FIP Kommission für Postgeschichte seit langem geplanten Änderungen des Ausstellungsreglements wurden an der Kommissionssitzung in Bukarest zur Verabschiedung vorgelegt und am anschließenden FIP Kongress auch einstimmig genehmigt. Dies ist eine gut Nachricht, ergeben sich doch für die Aussteller neue Möglichkeiten im Sammlungsaufbau. Das Reglement tritt für internationale Ausstellungen am l. Januar 2009 in Kraft. Gleichzeitig wurde auch unser ehemaliger Präsident Kurt Kimmel als neuer Präsident der FIP Kommission für Postgeschichte gewählt. Herzliche Gratulation. Er hat in seiner Antrittsrede auch bereits ein Programm vorgestellt. Unter anderem werden vermehrt postgeschichtliche Seminare für Juroren sowie auch Aussteller geplant. Um was geht es nun bei diesen Neuerungen? Der einfachere Teil ist wohl die neue Einteilung der Zeit-Untergruppen. Hier gibt es jetzt drei Abschnitte: 1. bis 1875 (Gründung Weltpostverein), 2. von 1875 bis 1945 (Ende des Zweiten Weltkrieges) und 3. 1945 bis heute. Damit erhofft man sich eine bessere Anerkennung der neueren Postgeschichte. 
Gewichtiger ist wohl die Einführung einer neuen Untergruppe mit der Bezeichnung „Historic, Social and Special Studies. Um was geht es hier? Der Begriff „Social Philately" kommt ursprünglich aus Australien. Es ist dies die Philatelie unter Einbezug des gesellschaftlichen Umfeldes. In einer solchen Sammlung können nun auch Belege und Dokumente eingebaut werden, welche nicht unbedingt postgeschichtlich aussagekräftig sind. Ich stelle mir vor, dass dies beispielsweise im Bereich Heimatsammlungen neue Felder eröffnen wird. Bei einem historisch aufgebauten Exponat werden nun auch Briefmhalte, welche das Zeitgeschehen dokumentieren, interessant. Solche Exponate können nicht philatelistisches Material enthalten, sofern dieses zu den philatelistischen Belegen passt. Der Aussteller hat also beim Aufbau seines Exponates wesentlich mehr Freiheit als bei den zwei ändern Untergruppen „Tarife und Leitwege" und „Stempelstudien". Für regionale und nationale Ausstellungen müssen nun die entsprechenden Reglemente angepasst werden. Für die Schweiz kann dies frühestens an der Delegiertenversammlung 2010 geschehen. 
Am 15. November werden wir in Ölten anlässlich des 13. Weiterbildungsseminars für Juroren und Aussteller versuchen, einen vertieften Einblick in die neue Unterklasse zu geben. 
Mit freundlichen Grüssen 
Claude Montandon