Über den Umgang mit Sammelgut aus Papier

Dass es sich bei philatelistischen und postgeschichtlichen Dokumenten um wichtiges und schützenswertes Kulturgut handelt, welches in hohem Masse auch wissenschaftlichen Zwecken dienen kann, ist eigentlich unter Fachleuten unbestritten. Nur haben immer noch nicht alle Sammler erkannt, welchen historischen, sozialen und ökonomischen Hintergrund derartige Relikte aus unserer Vergangenheit in sich bergen. Grosse Aufklärungsarbeit besonders der Vereine, Arbeitsgemeinschaften und Juroren ist notwendig, um Sammler zu lehren, kulturelles Erbe für die Sammlung nutzbar zu machen. Es bedarf in der Tat oftmals einer aufwendigen Detektivarbeit, scheinbar (!) stumme Belege zum Sprechen zu bringen. Ist einmal eine Sammlung mit solchen Stücken lebendiger geworden, heisst es für den Besitzer, diese zu pflegen und für die Nachwelt zu sichern. Dass doch im grossen und ganzen immer noch viele Stücke längst zurückliegender Zeiten trotz aller Einflüsse der Umwelt und kriegerischer Auseinandersetzungen greifbar sind, das darf uns nicht leichtfertig mit diesen Dingen umgehen lassen ! Es war z.B. für einen Botenbrief aus dem 17. Jahrhundert schon schwierig genug, unsere Gegenwart zu erreichen: Brände, Beraubungen, feuchte Lagerräume, Ungeziefer, Vandalismus und Unkenntnis vom Umgang mit empfindlichem Gut werden ihm sicherlich in den verflossenen 300 Jahren arg zu schaffen gemacht haben. Sehr viel wird heute besonders aus Oberflächlichkeit zerstört oder birgt durch die Nachlässigkeit seines Besitzers den Keim des unweigerlichen Verfalls in sich. Zwei Beispiele seien mir erlaubt:
Vor einigen Jahren erstrahlte auf einer hiesigen Rang 2 - Ausstellung eine erstklassige Sammlung eines Altdeutschen Staates im herrlichsten Sonnenlicht. Für den Betrachter war es sicherlich von Nutzen, nun alle Details ohne grosse Mühe wahrnehmen zu können. Auch die Juroren hatten gute Sicht und vergaben gerechtfertigterweise die höchste Auszeichnung. Der Sammlung jedoch wird nach mehreren derartigen Lichtorgien kein grosser Medaillensegen auf Dauer zuteil werden können! Unlängst besuchte ich das Heimatmuseum einer kleinen Stadt: hübsches, teilweise wertvolles Inventar; geringer Etat (Auf Kultur ist nun mal bei leeren Kassen am ehesten zu verzichten. Schliesslich haben wir ja «Dallas» und Videotheken, um den Kulturhunger zu stillen . . .); freiwillige, ungeschulte Hilfskräfte, die stundenweise Besucher durch die Räumlichkeiten führen; Sammlungsstücke im wahrsten Sinne «zum Anfassen». Bei mir sträubten sich die Haare! In herrlichen Kaufmannsbüchern und Schriftstücken aus der Zeit des beginnenden 19. Jahrhunderts konnte sich jeder Besucher durch Ertasten von der Qualität alter Papiere überzeugen. Ob diese Beweise vergangenen Fleisses der Bevölkerung wohl noch die nächste Jahrtausendwende erreichen, ist mehr als fraglich. Vom leicht zu handhabenden Diebstahl einmal abgesehen, werden Tausende von blätternden Händen das Papier schnell zu Staub verwandeln. In diesem Zusammenhang fiel mir der deutliche Hinweis am Eingang zu einem Museum der USA ein: «Warum wir Sie bitten, nichts zu berühren! Wir hoffen, Ihre Enkel - und auch deren Enkel - werden eines Tages diese Ausstellung sehen können . . . Wir hoffen, dass sie dann noch diese herausragenden Exponate in der gleichen Erhaltung wie heute besichtigen können! Deshalb bitten wir Sie, nichts zu berühren! Fast jedermann weiss, dass zum Beispiel Papier zerbrechlich ist und dauerhaft selbst bei der geringsten Berührung geschädigt wird. Tatsächlich werden die meisten Beschädigungen durch harmlose Berührungen verursacht. Eine einzige Berührung mit dem Finger scheint nicht viel zu sein, aber viele tausend berührender Finger wird jedes Exponat vernichten. Wenige Menschen erkennen, dass das gleiche für andere Materialien gilt. Fingernägel und Ringe hinterlassen mit der Zeit tiefe Furchen z.B. in Leder, Holz und Metall. Unsanfte Behandlung schadet selbst robustestem Stoff! Von Kindern kann man dieses Verständnis nicht erwarten, ausser man unterweist sie und kontrolliert ihre Verhaltensweise in der Ausstellung, die ein seriöser Ort zum Studieren, zur Besinnung und zum Vergnügen ist. Ein Tummelplatz ist sie aber nicht!»
In welchem Rahmen kann nun der sich seiner Verantwortung bewusste Sammler tätig werden? Stefan Zweig, im Umgang mit Autographen einer der Feinsinnigsten, sagt in «Die Welt von Gestern»: «Dass ich mich nie als den Besitzer dieser Dinge empfand, sondern nur als ihren Bewahrer in der Zeit, war selbstverständlich. Nicht das Gefühl des Habens, des Für-mich-Habens lockte mich, sondern der Reiz des Vereinens, die Gestaltung einer Sammlung zum Kunstwerk.» Um Missverständnissen gleich vorweg zu entgegnen, möchte ich folgendes klarstellen: Es geht mir nicht darum, aus «Ruinen» in betrügerischer Absicht Luxusstücke zu machen. Tabu ist für uns - bis auf eine Ausnahme - der Umgang mit Chemie, das Reparieren von Briefmarken und das Nachziehen von Stempeln. Jedwede Verfälschung ist selbstverständlich verboten. Schaue ich mir Sammlungen an, so sind häufig darin Stücke vertreten, deren Jungfräulichkeit - obwohl beispielsweise 150 Jahre alt - Schlimmes erahnen lassen. Hier hat der «Restaurator» (um das Wort «Verfälscher» zu vermeiden) alle Register seines Könnens gezogen. Es gibt nur weisse, fleckfreie Papiere, breitrandigste Marken, erstklassigste Stempelabschläge und tiefgründig-dunkle Schriften! Sicherlich mag es auch noch unberührte, aktenfrische Luxusbelege geben, jedoch in verschwindend geringer Anzahl. Wenn ich mir dann die Anhäufung von luxuriösesten Stücke anschaue, zweifle ich, ob das vergangene Jahrhundert wirklich nur 100 Jahre gedauert hat: Es müssten danach mindestens 400 gewesen sein . . .
Mir geht es mit den folgenden Hinweisen nur darum, unser philatelistisches Kulturgut vor weiterer Zerstörung zu bewahren und hier und da beim Betrachter nicht durch schadhafte Stücke das Auge zu verprellen. Ein anderer Aspekt ist der, dass auch Ihre Sammlung insgesamt den Wert behält und nicht durch Ihre Manipulationen an Wert gewinnt! Welcher Mangel sollte unbedingt bei Stücken unserer Kollektion behoben werden? Die Sammler «reinsten Wassers», denen nach dem Lesen meiner nachfolgenden Ausführungen die Haare zu Berge stehen sollten, mögen bitte bedenken, dass es auf der ganzen Welt kein Kunstwerk und erhaltenswertes Dokument gibt, welches nicht wenigstens schon einmal gereinigt worden ist. Und was für diese Dinge gilt, muss auch für den Erhalt philatelistischer Stücke legitim sein! Man kann natürlich auch davor die Augen verschliessen und auf Auktionen nur die qualitativ hochwertigsten Belege für viel Geld erwerben, jedoch müssen auch einfachere, ursprüngliche Sammlungsgegenstände unsere Pflege erfahren. 1. Ist die Sammlung oder sind Teile daraus für längere Zeit dem Licht (Tageslicht/Kunstlicht) ausgesetzt, so ist dies sofort zu unterbinden. Besonders das Tageslicht ist einer der grössten Feinde unseres Sammelgutes. Der naheliegende Gedanke, eine besonders prächtige Reliquie als Wandschmuck zu benutzen, ist nicht empfehlenswert, weil auch das dem indirekten Licht ausgesetzte Papier auf Dauer geschädigt wird. Selbst spezielle Lichtquellen, deren sich Archive oder Museen bedienen, bergen Gefahren für unsere empfindlichen Belege in sich, weil Lichtschäden auch bei Ausschaltung von Ultraviolett- und Infrarot-Strahlung eintreten. An dieser Stelle die dringende Bitte an alle Veranstalter philatelistischer Ausstellungen und Werbeschauen: Die Fenster sind abzudunkeln, die Beleuchtung ist zu reduzieren. Wägt man die zumutbare Belastung bei künstlicher Beleuchtung ab, so ist festzuhalten, dass das Licht einer Glühlampe noch am ehesten tragbar wäre, denn Leuchtstofflampen enthalten einen hohen UV-Anteil (Setzt man die Zeitdauer, die verstreicht, bis eine farbliche Veränderung eines beleuchteten Objektes aus Papier gerade sichtbar wird, bei Tageslicht gleich l, so beträgt sie bei einer Warmton-Leuchtstofflampe 40 und bei Glühlampen 100). Die kritische Dosis ergibt sich anhäufend aus Einzeldosen, die im wesentlichen durch das Ergebnis der Multiplikation von Beleuchtungsstärke und Beleuchtungsdauer gebildet wird. Unsere «JetSetter» in Sachen Medaillen seien auf diesen Tatbestand warnend hingewiesen! Die Verpflichtung des BDPh und seiner Untergliederungen gegenüber Ausstellungsleitungen, diese Nachlässigkeit abzustellen, sollte zum Erhalt wertvollsten Materials zukünftig uneingeschränkt gelten. 2. Um den optischen Reiz eines Beleges zu erhöhen, kann es notwendig werden, diesen durch Säubern, Stützen, Glätten oder Ergänzen von Fehlstellen ansehnlicher zu machen. Oberstes Ziel darf auch hier nur die Erhaltung von Produkten menschlichen Wirkens im Bereich der Nachrichtenübermittlung sein, die es wert sind, als kulturelles Erbe unsere Pflege liebevoll zu erfahren. Ausgeschlossen ist - wie bereits erwähnt - jede Art von Verfälschung! Ein Dokument kann Verschmutzungen unterschiedlichster Art aufweisen: 2.1 Aufsitzender Schmutz in Form von Staub wird durch weichen Radiergummi bei Objekten, die keine Beschriftungen mit Blei-, Farbstift oder Rötel tragen, beseitigt. Selbst ein Bad in lauwarmem Wasser und eine Behandlung mit dem Rasierpinsel (ohne Seife o. ä.!) kann Wunder bewirken. Keine Angst, alte (!) Eisengallustinte läuft nicht aus. Bei jedem Wasserbad gilt: Durch die Einwirkung des Wassers ist bei unserem Beleg in nassem Zustand die Gefahr des Reissens äusserst gross. Jegliche Hektik ist deshalb zu vermeiden, wenn wir das «gute Stück» aus dem Wasser nehmen. Beste Erfahrungen habe ich mit einer kleinen Glasscheibe gemacht, die als Stütze dabei dienen kann. 2.2 Beim Befall von Stockflecken mache ich in bezug auf die Verwendung chemischer Hilfsmittel den einzigen Kompromiss. Stockflecken werden durch Mikroorganismen verursacht, die vorhandene Spuren von Eisen in der Papiermasse zu Rost umwandeln. Sind die Stockflecken nicht sehr stark hervorgetreten, hilft meistens schon ein Wasserbad über Nacht. Hier erzielt bestimmt das im Wasser gebundene Chlor die gewünschte Bleichwirkung. Wenden Sie jedoch die folgende Prozedur an, sollte man zur eigenen Sicherheit vorher erst an wertlosen Ruinen den Erfolg (oder Misserfolg) testen! Auf gute Lüftung ist zu achten, da Chlordämpfe äusserst giftig sind. Papiere, die zerbrechlich aussehen oder flüchtige Farben bzw. Tinte tragen, werden nicht gebadet. Relative Sicherheit ist bei Drucken gegeben. Um Farbveränderungen bei diesem Bleichbad auszuschliessen, sind Briefmarken selbstverständlich vorher vom Brief durch Ablösen in Wasser zu entfernen. Bereiten Sie eine milde Lösung in einem ausreichend grossen Gefäss aus einer halben Tasse (eher weniger!) Natriumhypochlorid (= Chlorlauge; erhältlich im Chemiefachhandel) auf 2- 3 Liter Wasser. Hierin wird das Dokument solange gebadet und bewegt, bis die gewünschte Bleichwirkung erzielt ist. Vorsicht: alte Tinte und Stempelfarbe können blasser werden! Bitte, halten Sie diesen Vorgang genau im Auge und brechen ihn notfalls sofort ab. Anschliessend mit viel Gefühl rasch unter fliessendem Wasser abspülen. Hiernach ist ein «Stopbad» erforderlich, damit die chemische Reaktion gebremst wird: l Teelöffel Natriumthiosulfat-Kristalle (Apotheke) werden in l Liter warmem Wasser aufgelöst. In dieser Flüssigkeit verbleibt der Beleg einige Minuten, ehe er herausgenommen und gründlich in mehrmals gewechseltem Wasser gespült wird. Auf dem Beleg verbliebene Feuchtigkeit kann man mittels Fliesspapier beseitigen. Ein längerer Verbleib in einer Spindelpresse oder zwischen zwei Lagen saugfähigen Papiers, beschwert mit dicken Büchern, bewirken ein Maximum an Glätte. Bedenken Sie jedoch: Ein derartiger Bleichvorgang bedeutet immer einen tiefen Eingriff in die Struktur des Papiers und sollte keinesfalls öfter am gleichen Beleg vorgenommen werden!!!

3. Leichte Knitterspuren sind mit unserem massig warmen Bügeleisen und einem schützenden Tuch einfach zu beseitigen. Ist der Bug jedoch stärker, wie oft bei geknickten Postkarten der Fall, hilft auch hier ein Wasserbad von etwa 2 Stunden (auf möglicherweise auslaufende Tinten, Stempelfarbe und Marken achten!). Dadurch quellen die Papierfasern auf und hinterlassen nach dem Trockenprozess (Spindelpresse) nur noch wenige Spuren einstiger Schäden. Die ehemaligen Büge wären nun unauffällig von der Rückseite zu stützen (wie unter Punkt 4. beschrieben).

4. Fehlstellen in Dokumenten können unterschiedlichster Natur sein. Einmal ist ein hungriger Nager schuld an einer fehlenden Ecke, dann ein sorgfältiger Bürokrat, der ordnungsgemäss den Beleg nach dem Lochen abheftete. Hastig aus den Akten gerissene Stücke stören ebenso unser Geschmacksempfinden wie bei der Postbeförderung und beim Öffnen in Mitleidenschaft gezogene Briefschaften. Obwohl viele dieser Beschädigungen Echtheitsmerkmale darstellen können, und ein Beleg - von Hand zu Hand gereicht, geworfen, bestempelt, über lange Wege transportiert, nach dem Lesen oft schutzlos zur Seite gelegt - normalerweise nicht wie ein rohes Ei behandelt wird, ist es durchaus legitim, wenn ein Liebhaber sein Sammelgut vor weiteren Schäden bewahren möchte. Ein einfaches und äusserst hilfreiches Mittel zum Hinterlegen, Stützen und Anfügen von Papier, ist ein selbstklebendes, hauchdünnes, transparentes Spezialpapier, «filmoplast P», der Firma Hans Neschen, 3062 Bückeburg (nur direkt beim Hersteller zu beziehen!). Dieses Papierband wurde speziell zum unauffälligen (!) Ausbessern von Archivalien entwickelt, ist pH-neutral, wodurch Veränderungen ausgeschlossen werden. Einen Beleg mit mehreren Rissen oder schwachen Stellen sollte man rückseitig komplett hinterlegen. Dazu ist ein gleich grosses Blatt nicht zu dicken Japanpapiers notwendig. Geklebt wird ausschliesslich mit Mehlkleister (Wasser und Mehl vermischen, einige Tropfen Formaldehyd gegen späteren Schimmelbefall zufügen) und anschliessend pressen. Der Sammler trifft immer wieder auf frühere «Restaurierungsversuche» durch Aufkleben von Tesa-Film. Dieser ist, wegen nicht wiedergutzumachender Schäden, sofort zu entfernen. Dazu legt man das besagte Stück in chemisch-reines Benzin und zieht während des Bades vorsichtig mit einer Pinzette den Streifen ab. Dieser Vorgang ist relativ einfach zu bewerkstelligen, es muss aber dabei sichergestellt sein, dass sämtliche Klebstoffreste entfernt werden (gegebenenfalls während des Tauchens mit einem Finger die Spuren des Klebstoffes gefühlvoll abrubbeln). Auf Klebstoffe wie «Pritt», «technicoll» und andere Erzeugnisse in Stiftform ist wegen ihrer noch unbekannten möglichen Veränderungen nach langem Liegen zu verzichten! Ein Sammler muss sich für Ausbesserungen eine sorgfältig zusammengestellte und gehütete Kollektion alter Papierfragmente zulegen. Kein antikes Papierschnipsel darf fortan dem Müll überlassen werden: Es ist der nicht hoch genug einzuschätzende Fundus, aus dem wir immer wieder Papierrestaurierungen bestreiten können. Zwei mit dem Locher hergestellte, zum Beleg passende Konfetti füllen vorbildlich eine Registrierlochung. Bei ausgerissener Lochung kann man diese etwa auf folgende Weise kaschieren: Man sucht sich aus seinen Papierresten ein gleichartiges, jedoch etwas grösseres Stück als die beschädigte Stelle und legt dieses unter den auszubessernden Bereich. Mit einem scharfen Skalpell und einem Lineal schneiden Sie nun zum Beispiel keilförmig den Makel heraus. Jetzt können die beiden Teile passgenau zusammengefügt und von hinten - je nach Grosse - durch Japanpapier oder «filmoplast» festgeklebt werden. Ihr Beleg ist nun wesentlich ansehnlicher geworden!

5. Der Lagerung unserer Schätze sollte grösstmögliche Aufmerksamkeit zuteil werden. Neben Sicherungsmassnahmen darf das klimatische Umfeld nicht unberücksichtigt bleiben. Unser Depot muss unbedingt trocken und gut belüftet sein. Sollten Sie sich wieder einmal in den Augen Ihres Partners zu viel mit Ihrer Liebhaberei beschäftigen, so sagen Sie nur: «Ich lüfte bloss meine Sammlung!». Papier hat niemals etwas im Keller zu suchen, wo Feuchtigkeit Schimmelbefall begünstigt oder Wasserrohre bersten können. Bei der Lagerung im Schrank werden kleine Pakete Silikagel ausreichenden Schutz bieten; die Überwachung der Luftfeuchtigkeit durch ein preisgünstiges Hygrometer ist ratsam. Von Schimmel oder Stockflecken «verseuchte» Dokumente dürfen niemals in die Nähe Ihrer Sammlung gelangen! Über die Aufbewahrung der einzelnen Albumblätter oder losen Dokumente in nur weichmacherfreien Hüllen bzw. Pergamin-Tüten sollte mittlerweile Einigkeit bestehen! Wenn man diese Tips beherzigt, werden Sie, Ihre Nachkommen und spätere Generationen noch viel Freude an jenen Stücken haben, die heute schon Ihr Herz höher schlagen Hessen. In Gildebrief Nr. 156 erschienene Ergänzung zu «.Über den Umgang mit Sammelgut aus Papier», Gildebrief Nr. 155, S. 21 f: Zu dieser Veröffentlichung erreichten mich viele dankbare Hinweise von Gildefreunden. Eine Frage tauchte auf, die einer Klärung bedarf. Vorsicht vor dem in letzter Zeit in Mode gekommenen ! Dieses Papier trägt den Keim seiner Zersetzung bereits bei seiner Herstellung in sich. Nach Meinung der deutschen Bibliothekare kann eine Zerstörung dieses Papiers bereits nach 5-7 Jahren eintreten. Alle Vereine, die irgendwelche Erinnerungsdrucksachen auflegen, seien vor diesem Tatbestand gewarnt. Schliesslich möchten sie diese «für die Ewigkeit» produzieren . .                                                                           .Donald Pflitsch


Der Artikel erschien 1987 im Vereinsorgan der Poststempelgilde «RheinDonau» e.V. Der Nachdruck erfolgt mit freundlicher Zustimmung des Gildeleiters Emil W. Mewes und des Autors Donald Pflitsch.