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MICHEL-Alias zur Deutschland-Philatelie

Hans-Henning Gerlach
136 Seiten, über 100 mehrfarbige Karten und Pläne, Format 24 x 33,5 cm, Ladenpreis DM 84.-. Erschienen im Schwaneberger-Verlag GmbH, D-8000 München 45

Die Tatsache, dass thematische Kartographie, bezogen auf deutsche Postgeschichte und Philatelie, zu den absoluten Seltenheiten gehört, hat den Schwaneberger Verlag veranlasst, einen MICHELAtlas zur Deutschland-Philatelie konzipieren und verwirklichen zu lassen.

Der Atlas ist parallel zum MICHEL-Deutschland- Spezialkatalog erarbeitet und enthält darüber hinaus Spezialkarten als Beispiele zu vorphilatelistischen und postgeschichtlichen Begebenheiten. Für Spezialsammler bezüglich Nummernstempel, Deutsche Auslandspostämter und Kolonien, Abstimmungsgebiete, Besetzungsausgaben und Bahnpost bildet der Atlas den geographisch-wissenschaftlichen Hintergrund.

Das Werk vermittelt nicht nur Philatelisten und Postgeschichtlern geschichtlich-geographisches Wissen, er ist auch für den Schulunterricht und für alle geschichtlich Interessierten ein in seiner Ausführlichkeit beispielloses Lehrmittel. Die Tatsache, dass dieses Werk deswegen auch in den Beständen der öffentlichen und philatelistischen Bibliotheken seinen Platz finden wird, ist unabstreitbar.

Zum Atlas gehört ein ausführliches Register, in dem neben den Stichwörtern teilweise auch ausführliche Erklärungen zu finden sind, die philatelistische, postgeschichtliche und allgemeingeschichtliche Erläuterungen zu den Spezial-Karten und zur deutschen Geschichte geben. Weiterhin wird das Auffinden deutscher Ortsbegriffe in den jetzt fremdsprachigen, ehemals deutschen Gebieten, ermöglicht. Alle Karten sind klar und deutlich gestaltet und verschaffen so dem Leser einen ausführlichen Überblick.

Der MICHEL-Atlas zur Deutschland-Philatelie wird für lange Zeit als einziges, vollständig bearbeitetes Grundlagenwerk seine Bedeutung haben.

 

Die Luftpostgebiihren für deutsche Briefsendungen nach dem Ausland (1926-1945)

Reinhold Schwarzer
A5-Format, 128 Seiten und 66 Abbildungen, Kunstdruckpapier, kart.; Preis: DM 22.50 inkl. Versandkosten. Bezug gegen Vorauszahlung auf Konto Nr. 14 63 30-303 beim PGA Hannover (BLZ 250 100 30) des Autors Reinhold Schwarzer, Jeggener Weg 50, D-4500 Osnabrück.

Die 128 Seiten umfassende Studie befasst sich mit der Entwicklung des internationalen Luftpostdienstes unter besonderer Berücksichtigung der deutschen Luftpostsendungen und deren Transport ins Ausland. Die Gebühren werden für den Zeitraum vom 1.1.1926-1.10.1944 in tabellarischer Form nach Verwendungszeiträumen (Monat und Jahr), Erdteilen, Ländern und Leithinweisen eingeordnet. Die Luftverkehrspläne stammen aus der Luftpostliste August/September 1939.

Zu dieser Zeit konnten immerhin fast 120 Länder in allen Erdteilen angeflogen werden, - eine Entwicklung, die der Zweite Weltkrieg unterbrach, so dass diese Arbeit dem an genauer Portostufenbestimmung interessierten Sammler eine wichtige Hilfe bietet. Circa 60 abgebildete Ganzstücke dokumentieren die in den Tabellen verdeutlichten Portis, mehr als sieben Erdteilübersichten bieten eine gute Übersicht.

Die Österreichische Post auf dem Weg ins Informationszeitalter


332 Seiten 22,5 x 28 cm, Ganzleinen gebunden, mit mehrfarbig glänzendem Schutzumschlag, zahlreiche, zum Grossteil farbige Abbildungen; Preis öS 594.-, erhältlich im Buchhandel; herausgegeben vom Verlag A. F. Koska, Esterhazygasse 35, A-1060 Wien, in Zusammenarbeit mit der Generaldirektion der Post- und Telegraphenverwaltung -Öffentlichkeitsarbeit, Postgasse 8, A-1011 Wien; Tel. 0043/1/51551/256.

In diesem prächtigen, grossformatigen Band liefert die österreichische Post erstmals eine Gesamtdarstellung ihres facettenreichen Unternehmens mit Rückblicken auf dessen Entwicklung. In einer langen Reihe von kurzen Kapiteln werden sämtliche Teilbereiche von namhaften Vertretern derselben beschrieben und mit eindrucksvollen Bildern veranschaulicht. Obwohl in einer Gesamtdarstellung natürlich auch Bereiche enthalten sind, die den postgeschichtlich Orientierten weniger ansprechen, finden sich auch hochinteressante Kapitel postgeschichtlicher Art. So ist die Abhandlung von Frau Ministerialrat Dr. Christine Kainz eine kurzgefasste Zusammenstellung der österreichischen Postgeschichte seit dem Beginn der Nachrichtenübermittlungdieser konzentrierten Form sonst nirgends zu findenist. In weiteren Kapiteln werden die Entwicklungder Österreichischen Postsparkasse, des Postautodienstes sowie der Bahnpostwagen beschrieben.

Dieses Buch ist als Bilderbuch und Nachschlagewerk auch als Geschenk sehr gut geeignet.
Prof. Richard Zimmerl

«Der Flugplatz Lörrach in Tumringen»

Friedrich Schärer 
Ein Stück Lörracher und Tumringer Geschichte aus den Jahren 1919-1921 und 1925, heisst es im Untertitel. Welcher Aerophilatelist wird da nicht  wie elektrisiert aufhorchen? Da muss doch auch die Geschichte der Luftpostlinie Lörrach-Frankfurt enthalten sein! Und ob sie das ist! Wie es dazu kam, so nahe an der Schweizer Grenze einen Flugplatz zu errichten, wer dafür verantwortlich war, wer die Piloten waren, dass bereits am 10. Juli 1920 ein Probeflug mit Postbeförderung stattgefunden hat, wie das erste von Karlsruhe kommende Flugzeug am 14. November 1920 empfangen wurde, dass der Sitz der «BALUG» von Baden-Oos nach Lörrach verlegt wurde, dass weitere Fluglinien von Lörrach nach Konstanz-München und sogar nach Zürich geplant waren, aber im Juli 1921 auf Befehl der Entente alle Flugzeuge zerstört werden mussten - all das und vieles mehr können Sie aus diesem Büchlein erfahren. Dazu ist es reich ausgestattet mit Photos, Ablichtung von Dokumenten und Plakaten aus jener Zeit.

Nur über eines kann uns auch dieses so inhaltsreiche Büchlein nicht Aufschluss geben: an welchen Tagen die Postflüge stattfanden und an welchen - meist wegen schlechten Wetters - nicht. Der Autor, Altstadtrat von Lörrach, ist sicher kein Aerophilatelist. Aber mit diesem Büchlein hat er uns Aerophilatelisten ungewollt eine grosse Freude gemacht.

Das Buch (78 Seiten, Format A5, in Leinen gebunden) kann bei mir bestellt werden durch Voreinsendung von Fr. 12.- (inkl. Porto) auf mein Postgirokonto Zürich 80-62505-1. Bestellungen, die später als 14 Tage nach Erscheinen dieser Anzeige eingehen, können nicht mehr bearbeitet werden. Das Buch ist dann nur noch in Buchhandlungen in Lörrach erhältlich.
Roland F. Kohl

Privatpostkarten-Katalog Band II

Hanspeter Frech
258 Seiten DIN A5 Samtoffset opak gelumbeckt; Einzelbezug durch Vorauskasse auf Postgirokonto 111501-706 beim PGiroA Stuttgart (BLZ 600 10070) zum Preis von 49.50 DM, zuzüglich 2- DM Versandkosten Inland.

Kennern der Branche ist es nicht verborgen geblieben, dass das Sammlerinteresse an alten «Privatpostkarten » deutlich gestiegen ist. Diesem Trend hat der Autor Rechnung getragen und seine umfassenden Forschungsergebnisse in diesem Band festgehalten und niedergelegt.

Bisher war der Sammler bei den Karten von Bayern, den Besetzten Gebieten, den Deutschen Kolonien und Württemberg weitgehend auf die eigene Forschung angewiesen: sehr viele Karten blieben bisher unverzeichnet, ihre pauschale Nennung je Ausgabeanlass gab zudem wenig Aufschluss über die thematische Verwertbarkeit. Dem Verfasser ist es nach ISjähriger intensiver Kleinarbeit gelungen, in übersichtlicher Aufmachung und leicht verständlicher Systematik 2500 Karten der genannten selbständigen Postverwaltungen detailliert zu beschreiben und vor allem realitätsnah zu bewerten. Von Württemberg z. B. enthält der Katalog mit 400 verzeichneten Karten rund doppelt so viele wie bisher bekannt.

Hilfreich dürften die zahlreichen Querverweise auf jeweils ähnliche Karten sein, und besonders verdienstvoll ist das aufwendige lOseitige Ortsund Motiv-Verzeichnis, das eine rasche Orientierung gewährleistet. Die Qualität der Abbildungen ermöglicht es, auch solche Darstellungseinzelheiten zu berücksichtigen, die möglicherweise in der Motivliste nicht erfasst sind. Nützliche Hinweise und persönliche Stellungnahmen runden den Katalog zu einer erfreulichen Pionierleistung ab. Eine Arbeit, die voraussichtlich für längere Zeit als Standardwerk zu gelten hat.